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Steingut-Quartier: Urbane Zukunft für Bremen-Grohn
Die Senatorin für Klimaschutz, Umwelt, Mobilität, Stadtentwicklung und Wohnungsbau | Die Senatorin für Wirtschaft, Arbeit und Europa

Die Senatorin für Klimaschutz, Umwelt, Mobilität, Stadtentwicklung und Wohnungsbau, Maike Schaefer, und die Senatorin für Wirtschaft, Arbeit und Europa, Kristina Vogt, haben sich mit den Investoren Olaf Mosel und Thorsten Nagel auf eine partnerschaftliche und gemeinschaftliche Entwicklung des ehemaligen Betriebsstandortes der Norddeutsche Steingut AG in Bremen-Grohn verständigt. Eine entsprechende Absichtserklärung ist heute (11. März 2021) unterzeichnet worden.

Das Betriebsgelände der Norddeutschen Steingut in Grohn hat eine Größe von etwa zehn Hektar. Der Industriebetrieb für die Produktion von Wandfliesen will diesen Standort nach Bremerhaven verlagern. Die Eigentümerin hat Anfang des Jahres einen Kaufvertrag mit der Steingut-Projekt GmbH von Olaf Mosel und Thorsten Nagel über die Fläche abgeschlossen.

Die Senatsressorts stehen jetzt mit den Investoren des Geländes in Abstimmungen über die Entwicklungsziele. Ziel ist es, dieses sehr gut erschlossene Gebiet in zentraler Lage des Bremer Nordens zu öffnen, ökologisch aufzuwerten und so eine der Lage entsprechende urbane Nutzungsmischung von Wohnen, Gewerbe, Dienstleistungen, öffentlichen Einrichtungen und Freiräumen zu ermöglichen.

Das Steingut-Gelände soll daher als „Neuer Ort der Produktiven Stadt“ entwickelt werden. In diesen „Neuen Orten der Produktiven Stadt“ findet Arbeit in hoher räumlicher Nähe, Dichte und Vernetzung untereinander sowie zum Wohnen, zu Bildung, zu Kultur, Versorgung und Freizeitgestaltung in den urbanen Stadtquartieren statt. Im Verlauf des Verfahrens soll geprüft werden, ob Formen des preisgedämpften Wohnungsbaus und des genossenschaftlichen Wohnungsbaus realisiert werden können. Der Anteil der Wohnnutzung einerseits und der gewerblichen und öffentlichen Nutzungen andererseits sollen gleichwertig und gleichgewichtig sein. Die Entwicklung der angrenzenden städtischen Flächen ist insbesondere abhängig von der Weiterentwicklung der Jacobs University Bremen. Hier können noch keine konkreten Nutzungsziele formuliert werden.

„Das Steingut-Areal ist von zentraler Bedeutung für Bremen-Nord. Hier werden wir gemeinsam und partnerschaftlich mit den Investoren ein echtes Zukunftsquartier für die Bewohner*innen entwickeln. Urban, ökologisch, mit moderner Verkehrsplanung und bestmöglich direkter Anbindung an die Jacobs University,“ sagte Maike Schaefer, Senatorin für Klimaschutz, Umwelt, Mobilität, Stadtentwicklung und Wohnungsbau. Auch Kristina Vogt, Senatorin für Wirtschaft, Arbeit und Europa, sieht hohes Potenzial in dem neuen Quartier: „Hier entstehen Arbeitsplätze in unmittelbarer Nähe zum Wohnen. Das Ziel ist ein Quartier der kurzen Wege. Mit der Anbindung an die Universität und der bevorstehenden Weiterentwicklung des Geländes bieten sich zudem tolle Möglichkeiten für Start-ups und natürlich auch für Unternehmen im Forschungsbereich.“

Auf dem Steingut-Gelände sollen insbesondere mehrgeschossige Gebäude errichtet werden; Hochhäuser sollen nicht entstehen. Einige Bestandsgebäude können ein Identifikationspotential für die angestrebten urbanen und öffentlichen Nutzungen einer produktiven Stadt bieten; einzelne Gebäude sollen daher erhalten und in die Planung integriert werden. Die zulässige Bebauung wird abschließend im Bebauungsplan festgelegt. Grundsätzlich wird die Entwicklung von etwa 75.000 Quadratmetern Nettobaulandfläche von den Investoren angestrebt.

Die Planung soll die klimapolitischen und verkehrspolitischen Ziele Bremens berücksichtigen und wird daher neben der verträglichen städtebaulichen Einbindung außerdem auch Freiraumaspekte, ein für den Standort angemessenes Mobilitätskonzept sowie ein innovatives Energiekonzept enthalten. Ein aktiver Beitrag zur allgemeinen Klimaneutralität ist zu leisten. Hierzu werden insbesondere Vorschläge erarbeitet für eine Reduzierung der Flächenversiegelung, für eine stärkere Durchgrünung des Geländes und für einen klimaangepassten Umgang mit dem Regenwasser. Je Einwohnerin und Einwohner sollen dabei mindestens sechs Quadratmeter gemeinschaftlich zugängliche Grün- und Freifläche entstehen. Mobilität soll nachhaltig organisiert und Fahrradverkehr verstärkt betrachtet werden (Mobilitätsmanagement). Autoverkehre sollen minimiert und so organisiert werden, dass eine hohe Aufenthalts- und Nutzungsqualität erreicht wird. Außerdem soll der CO2-Ausstoß des künftigen Quartiers minimiert werden.

In den nächsten Schritten sollen ein Masterplan inklusive Freiraumplan und Verkehrsplan erstellt werden. Auf der Basis müssen dann der Flächennutzungsplan geändert sowie ein neuer Bebauungsplan zusammen mit einer Quartiersentwicklung aufgestellt werden. Dazu soll es entsprechende Wettbewerbsverfahren geben und die Öffentlichkeit einbezogen werden.

Bremen sichert sich zudem noch ein Vorkaufsrecht für das Areal. Dies geschieht jedoch ausschließlich als Sicherungsinstrument für den Fall, dass die Steingut Gesellschaft das Gelände vorzeitig verkauft.

Originaltext von der Pressestelle des Senats unter: https://www.senatspressestelle.bremen.de/detail.php?gsid=bremen146.c.354048.de&asl=bremen02.c.732.de