Mehr als nur eine Kindertagesstätte
Bremen-Grohn. Dort, wo jahrzehntelang ein verwahrlostes Haus an der Ecke Friedrich-Humbert-Straße und Tidemannstraße stand, setzt nun nach 15-monatiger Bauzeit eine Kindertagesstätte mit angegliedertem Kinder- und Familienzentrum einen neuen architektonischen Akzent.
In drei Einzelkörper mit Satteldächern gegliedert, die mit unterschiedlich farbigen Ziegelsteinen verblendet sind, zitiert der Neubau die vielen giebelständigen Nachbarhäuser in der Straße. Durch die Anordnung der Gebäudekörper wird hierbei bewusst ein kleiner Vorplatz ausgebildet, der den Kindern einen sicheren Ort zum Ankommen und Verlassen der Kita des SOS-Kinderdorfs bietet. Zusammen mit einer (noch) kleinen Zierkirsche entsteht somit ein kleiner städtischer Platz, der auch den öffentlichen Charakter der Kindertagesstätte unterstreichen soll, wie Lennart Breternitz, Architekt und Projektleiter der Entwicklerin, erläutert.
Am 30.11.20 wurde das neue Gebäude an das SOS Kinderdorf Worpswede, den Betreiber der Kindertagesstätte, vertreten durch den Einrichtungsleiter Joachim Schuch und Maren Lilje als Bereichsleitung der familienunterstützenden Angebote in Bremen-Nord und Leiterin der neuen Einrichtung, übergeben. Zugegen waren auch Ulf Brothuhn, Vorstandsvorsitzender der Bremischen Volksbank eG, die das Objekt für den Eigenbestand erworben hat und Olaf Mosel, Geschäftsführer der Entwicklerin Projektgrund GmbH.
Insgesamt gab es viele lobende Worte für die gelungene Architektur und deren Umsetzung durch den Bauleiter der Projektgrund, Mustafa Jatal. Im Erdgeschoss befinden sich für insgesamt 20 Krippen- und 40 Kindergartenkinder die hellen Gruppen- und Ruheräume, aus denen die Kinder direkt in den großen geschützten Garten laufen können. Im oberen Geschoss dominiert der große und bis zum Dachfirst offene Essraum, der auch für größere Veranstaltungen genutzt werden kann.
Innen ist das Gebäude von farbigen Details geprägt; Mosaike in den Fliesenbereichen von Hausflur und Küche, ein warmes Parkett und Bullaugen in allen Türen runden innen ab, was sich außen schon erahnen lässt: Hier will man noch mal Kind sein.
Der architektonisch gelungene Rahmen soll nun mit dem pädagogischen Konzept des Betreibers SOS-Kinderdorfs gefüllt werden.
Bei der neuen SOS-Kindertagesstätte handelt es sich um eine viergruppige Einrichtung, die eine Ganztagsbetreuung von 07:00 bis 17:00 Uhr bietet. Als Besonderheit sind neben dem Kitabetrieb entsprechende Angebote für die Familien vorgesehen, so dass die enge Vernetzung zum Sozialraum Grohn neben den bereits bestehenden SOS-Angeboten in der Grohner Düne weiter ausgebaut wird.
Denn hier bietet die Kita nicht nur Betreuungsmöglichkeiten für die Kleinen, sondern stellt vielmehr auch eine Begegnungsstätte für deren Familien dar. Damit wird neben der Ganztagsbetreuung ein Angebot geschaffen, das zum Austausch mit pädagogischen Fachkräften und Familien einlädt, den Eltern Unterstützung und Vorträge bietet und Räumlichkeiten für bunte Veranstaltungen vorhält. „Wir möchten Kinder und Familien vor Ort unterstützen und mit unserem Angebot frühkindliche Bildung und Vereinbarkeit zwischen Familie und Beruf ermöglichen“, so Joachim Schuch, Einrichtungsleiter vom SOS-Kinderdorf Worpswede.