Vegesack. Auf der Fläche einer ehemaligen Gärtnerei an der Straße Fährer Flur sollen 16 Reihenhäuser sowie eine Kindertagesstätte entstehen. Der Vegesacker Beirat hatte sich mit diesem Bauvorhaben bereits im Juli vergangenen Jahres beschäftigt. Damals verständigte sich das Gremium darauf, die Planer sowie das Bauamt Bremen-Nord zu bitten, die Verkehrssituation in der Umgebung noch einmal zu prüfen. Gleiches gilt für die Schadstoffbelastung in dem Gebiet, das direkt an der Autobahn 270 liegt. Die Ergebnisse der Untersuchungen wurden dem Beirat nun vorgestellt.
Seit der Präsentation im Juli 2020 habe sich das Projekt weiterentwickelt, informierte René Kotte, Referatsleiter für Stadtplanung im Bauamt Bremen-Nord. „Wir sind mit der obersten Landesstraßenbaubehörde in Abstimmung gewesen, als die noch für Autobahnen zuständig war, und konnten da im Sinne des Beiratsbeschlusses erreichen, dass die Kita etwas näher an die Autobahn gerückt wird“, so Kotte.
Die Kindertagesstätte solle als langer Gebäuderiegel realisiert werden, der hinter der Schallschutzwand zur Autobahn entsteht. „Dadurch hat die Kita einen großen Außenspielbereich im Süden, der auf der lärmabgewandten Seite ist“, sagte Stadtplaner Lars Lemke. Die Gruppen- und Ruheräume seien ebenfalls auf der südlichen Seite vorgesehen. „Auf der nördlichen Seite sind Räume geplant, die nicht so lärmempfindlich sind“, so Lemke. Dazu zählten etwa Abstellräume. Ähnlich seien auch die Reihenhäuser konzipiert. „Die haben ihre Zugänge von Norden aus und nach hinten hin ihre Gärten“, so der Stadtplaner.
Die Kita liegt den Planungen zufolge zwischen der Autobahn und der Reihenhaussiedlung. Die Erschließung sei jedoch über unterschiedliche Straßen vorgesehen. „Die 16 Reihenhäuser werden von Westen über die Straße Fährer Flur und die Bentloger Straße erschlossen“, informierte Lemke. Von dort aus würde es über eine Wendeanlage zu den Garagen gehen. „Jedes Haus hat seine eigene Garage. Zudem gibt es einen Bereich, wo man Besucherstellplätze unterbringen könnte“, so der Stadtplaner. Für die Kita seien eigene Stellplätze vorgesehen, die über die Arend-Klauke-Straße zu erreichen seien.
Im Rahmen der Verkehrsuntersuchung, die das Lilienthaler Büro VR-Planung durchgeführt habe, sei unter anderem die Parksituation begutachtet worden. „Die Gutachter sind in einem 200-Meter-Radius entsprechend der Vorgaben unterwegs gewesen und haben dabei die vorhandenen Parkplätze aufgenommen“, sagte er. Die Zählungen hätten morgen, mittags und nachmittags sowie nach 22 Uhr stattgefunden. Insbesondere in den Abendstunden würden Parkmöglichkeiten fehlen. „Der Gutachter ist zu dem Ergebnis gekommen, dass das Bauvorhaben keine weiteren Probleme im Straßenraum verursacht, da jede Einheit seine eigene Garage hat“, sagte Lemke. Geprüft wurde auch, ob sich eine Einbahnstraße oder eine Fahrradstraße in dem Bereich realisieren lässt. Doch beides sei nicht zu empfehlen, hätte das Gutachten ergeben. Eine Einbahnstraße hätte zur Folge, dass sich der Verkehr auf andere Straßen verlagern würde, weshalb in einigen Bereichen der Verkehr deutlich zunehmen würde. Eine Fahrradstraße würde nicht die Bremer Leitlinie erfüllen. „Die Leitlinie besagt, dass der Radverkehr die vorherrschende Verkehrsart sein muss. Fahrradfahrer müssten auf der Straße also in der Mehrzahl sein. Das haben wir in diesem Bereich aber nicht“, sagte Lars Lemke.